Bedburg bekommt einen Digitalen Zwilling – doch was ist das überhaupt und worin besteht der konkrete Mehrwert für die Bürger*innen? Die wichtigsten Fragen werden folgend beantwortet.
Was ist ein Digitaler Zwilling?
Als „Digitaler Zwilling“ wird ein virtuelles Abbild der Stadt Bedburg bezeichnet. Hierbei werden die Infrastrukturen (wie bspw. Straßen, Gehwege, Laternen, Verkehrsschilder) des Stadtgebiets in einem 3D-Modell abgebildet, in welchem sich die Mitarbeiter*innen der Stadt Bedburg als Anwender*innen frei bewegen können. Die Darstellungsform ist vergleichbar mit Google Street View, allerdings sind die hinterlegten Bilddaten in höherer Auflösung verfügbar und der Digitale Zwilling bietet für die Nutzer*innen ein breiteres Anwendungsspektrum. Des Weiteren kann festgehalten werden, dass das hier erstellte virtuelle Abbild des Stadtgebiets öffentlich nicht zugängig ist und nicht im Internet veröffentlicht wird. Ein Zugriff ist ausschließlich über die Rechner der städtischen Mitarbeiter*innen möglich.
„Ich bin froh, dass wir als Stadt diesen Schritt machen. Der Digitale Zwilling wird positive Effekte auf die Arbeit unserer Verwaltung haben und ermöglicht es uns, den Zustand der Infrastruktur bei uns in Bedburg schnell und effektiv im Blick zu behalten. Das spart uns zum einen Zeit und zum anderen Kosten bei der Beauftragung Dritter. So werden auch die Bedburger*innen am Ende von diesem Projekt profitieren“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach.
Welche Vorteile bietet der Digitale Zwilling?
Grundsätzlich wird ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten abgebildet. Torsten Stamm, Leiter des Fachdienstes Stadtplanung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung der Stadt Bedburg: „Der größte Mehrwert des Digitalen Zwillings ist die Beschleunigung von Planungsprozessen und somit eine Einsparung von Zeit und Geld bspw. im Bereich der Stadtplanung oder des Hoch- und Tiefbaus, aber auch in der Kommunikation mit bspw. Netzbetreibern und sonstigen Infrastrukturgesellschaften.“
Auch im Verkehrssektor kann so gezielter und bedarfsgerechter für das Erneuern von Straßenschildern sowie das Beseitigen von Schlaglöchern gesorgt werden. Zudem kann im Katastrophenschutzmanagement der Digitale Zwilling durch das abgebildete Gefälle der Straßenzüge einen Mehrwert bei vorbeugenden Maßnahmen, aber auch für Evakuierungspläne bei Unwetterkatastrophen, stiften.
„Es ist uns eine Freude, mit diesem Projekt die Digitalisierung auf Infrastrukturebene in Bedburg weiter voranzutreiben. Somit bieten wir einen Mehrwert für die zukünftigen Abläufe im Bereich der Infrastruktur- und Stadtplanung, von denen durch verkürzte Wartezeiten und Budgeteinsparungen am Ende auch die Bürger*innen Bedburgs direkt profitieren können“, fasst Dr. Matthias Betsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Erft, die Vorteile des Projekts zusammen.
Wer bezahlt den Digitalen Zwilling?
Der Digitale Zwilling für die Stadt Bedburg wird über die sogenannte „Billigkeitsrichtlinie“, also einem Förderprogramm für kommunale Klimaschutzinvestitionen, finanziert. Somit wird er vom Land NRW finanziert.
Wie wird der Digitale Zwilling erstellt?
Die benötigten Bilddaten zur Erstellung des Digitalen Zwillings werden durch Befahrungen der Straßen Bedburgs von der Firma Cyclomedia generiert. Erfasst werden hierbei die exakten Standorte von jeglichen Infrastrukturen im Stadtgebiet wie bspw. Straßen, Gehwege, Verkehrsschilder und Ampelanlagen, Gebäude, Straßenlaternen etc. Des Weiteren werden auch die Markierungen sowie die Oberflächenbeschaffenheit von Straßen sehr realitätsnah dokumentiert. Die generierten Daten werden im Anschluss aufbereitet und in ein Geoinformationssystem (GIS) eingepflegt.
Wer hat Zugriff auf den Digitalen Zwilling?
Zugriff auf den Digitalen Zwilling haben ausschließlich die Mitarbeiter*innen der Stadt Bedburg.
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
„Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden in diesem Vorhaben selbstverständlich eingehalten“, versichert Dr. Matthias Betsch von den Stadtwerken Erft. „Der Schutz der persönlichen Daten ist ein hohes Gut, das wir alle für äußerst wichtig erachten. Daher werden ALLE Kennzeichen, Namensschilder und Personen auf den Aufnahmen grundsätzlich ausgeblendet bzw. unkenntlich gemacht“, so Herr Dr. Betsch weiter.
An wen kann ich mich bei Rückfragen wenden?
Bei Rückfragen kann man sich gerne an Lisa Hans von der Stadt Bedburg (l.hans@bedburg.de und 02272 402 610) oder auch direkt an das zuständige Projektteam der Stadtwerke Erft GmbH wenden. Hier gibt Dr. Hildegard Hoecker gerne Auskunft. Sie ist erreichbar unter der E-Mail-Adresse info@sw-erft.de sowie der Rufnummer 02271 607 260.